Dass es in Regensburg im Alten Rathaus eine Folterkammer – korrekt ausgedrückt: eine „Peinliche Fragstatt“ – gibt, ist allgemein bekannt. Dass sie etwas mit dem Rechtswesen, und zwar einem für heutige Begriffe grausamen und unmenschlichen Rechtswesen zu tun hat, ebenfalls. Schaurige Verliese, ausgeklügelte Foltermethoden, durch Tortur erzwungene Geständnisse, öffentliche Hinrichtungen, die vom Aufhängen bis zum Vierteilen, vom Köpfen bis zum Rädern reichten: In den Köpfen der Menschen von heute schwirren viele Fantasien herum. Doch was davon ist real und was nicht? Wie muss man sich das Justizwesen in Regensburg in früheren Zeiten, vom Mittelalter bis Anfang des 19. Jahrhunderts, wirklich vorstellen? Welche Strafen gab es für welche Verbrechen? Stimmt das Klischee von der blutrünstigen Gerichtsbarkeit überhaupt? Schuld und Sühne, Folter und Strafe, Hinrichtung oder Freispruch: All das zeichnet die Führung in lebendigen Bildern aus der Vergangenheit nach.