Im 17. und 18. Jahrhundert, genauer gesagt von 1663 bis 1806, war in Regensburg eine der wichtigsten Einrichtungen des alten Heiligen Römischen Reichs Deutscher Nation ansässig, der „Immerwährende Reichstag“. Dutzende von Gesandten aus ganz Deutschland, einige sogar aus dem europäischen Ausland, weilten in der Stadt, manche für einige Jahre, manche ihr ganzes Leben lang. Im Rathaus, im prachtvollen, original erhaltenen „Reichssaal“ und seinen Nebenräumen, machten sie große Politik, umständlich und weitschweifig zwar, aber doch nicht ohne Wirkung. Und jenseits der offiziellen Sitzungen war nicht etwa unauffälliges Privatleben angesagt. Ganz im Gegenteil: Die hohen Herren, allesamt aus adeligen Kreisen stammend, führten in der Stadt auch ein überaus glanzvolles repräsentatives Leben, mit Festen, Empfängen und Bällen am laufenden Band. Prominentestes Beispiel: die Fürsten von Thum und Taxis, die Vertreter des Kaisers am Reichstag.
Glanz und Gloria: Das war damals Alltag in Regensburg!